Gedichte und Poesie 1


Extrablatt

 

Ist Hohn und Spott erdrückend groß,

mit schallendem Gelächter.

Erweisen wir dem dicken Kloß,

den Beifall seiner Pächter.

 

Bestellt das Feld, der Schweiß uns trieb,

zu ernten die Misere.

Der Sinn hier auf der Strecke blieb,

es war uns eine Ehre.

 

Und ist' s versteckt im falschen Wort,

so stellen wir es richtig.

Denn ist man hier am rechten Ort,

sind Worte nicht so wichtig.

 

Doch was ist, wenn man sprechen kann

und nicht vom Müll behaftet?

Wird dann gebrochen jener Bann,

der Bildung nicht verkraftet?

 

So viel der Fragen stehen aus,

im grellen Scherbenhaufen.

Drum spendet weiterhin Applaus,

denn Dummheit ist zu kaufen.

Lutz Aden


Kindheitserinnerungen


Der Spaß nie eine Tugend war, so ist es doch verboten,

den rechten Weg mit leichtem Wort, für Unsinn auszuloten.

Welch Schabernack, oh Teufelszeug, in manch so weisem Kopfe,

passt Deckelchen erschreckend gut, auf kochend heißem Topfe.


Des Pfarrers Gör, des Richters Balg, sind schlauer als die Väter,

verschieben sie das Stelldichein, bewusst auf etwas später.

Wenn Hämmerchen und schweres Buch im Schrank bedächtig ruhen

und Väter schnarchen laut im Bett, da kann man vieles tuen.


So schleichen sie, ganz ohne Hast, dem Fenster sind entstiegen,

um wenig später, wie kann's sein, Gelegenheit zu kriegen.

Die Sünde groß, der Schaden klein, doch wird's die Väter quälen,

wie ist's passiert in dieser Stadt, dass ihre Kinder stehlen?


Und dann auch noch, wie unheilvoll, die Waffen der Senioren,

doch Kindermund tut Wahrheit kund, zum Spießer sie geboren.

So klapprig alt, die Glieder kalt, vom Stehen auf der Kanzel,

der Lissy ist es einerlei, schwärmt sie für ihren Franzl.


Die Bonny und der Clyde sind Schuld, mit Engels Unschuldsmiene,

der Stachel tief im eignen Fleisch, erschrak des Imkers Biene.

Wer Honig schmiert ums Maul gar fein, dem ist nicht mehr zu helfen,

glaubt noch an Cola's Weihnachtsmann, umgarnt von Wichteln, Elfen.


So sinnen wir nach alter Zeit, mit Bildern aus der Truhe

und haben nun als Eltern stets, mit Nichten unsre Ruhe.

Ja früher ist schon lange her, mit all den Kinderfaxen,

als Balg und Gör noch unser Los, denn nun sind wir erwachsen.

Lutz Aden


Verrücktes Wortspiel


Verhalten gehalten sind Worte an sich,

in Falten sie walten und haben nen Stich.

Verrückt, nicht entzückt, dreht sich im Kreis,

was keinen beglückt und drückt nur den Preis.


Der Preis widerstrebt bloß allem was lebt,

wenn Tugend die schwebt, an Kaugummi klebt.

So sorgen sich morgen im Schoss unsrer Welt,

die Horden, die borgen und morden für Geld.


Behände die Wände hinauf jemand steigt,

der fände das Ende, doch für immer schweigt.

So hat man geraten den Braten im Rohr

und schießt nun im Garten fürs Warten ein Tor.


Der Jubel im Trubel schon fast untergeht,

wenn Pudel auf Google als Torjäger steht.

Stehn Hunde im Grunde fürs Runde im Tor,

so klafft eine Wunde dem Bunde im Ohr.


Das Heulen bei Beulen wird unsagbar laut,

mit Keulen auf Gäulen, da türmt jede Braut.

Sind Ziegen durchtrieben im menschlichen Spiel,

dann liegen die Fliegen vorm Auge als Ziel.


Doch wo ist der Sinn,... im spöttischen Kinn?

Nein, dort wo ich bin, ist' s Spotten schon hin.

Die Welt schwimmt im Geld, so könnte man denken,

doch Denken ist Schenken und nicht abzulenken.


Wo Worte die Pforte zum Gelde nur sind,

dort lesen die Wesen naiv wie ein Kind.

Sie lieben durchtrieben, der Scham jedoch wich,

die Gier nach Bier dem Spiegelbild glich.

Lutz Aden


Parodie Mensch 2


Es brät, es tropft, es windet sich, in stiller Kammer's Ecke,

zu schneiden barsch, am juckend Arsch, die viel zu große Hecke.

Das Laub es fällt, auf dieser Welt, kaum trocken ist die Tinte,

da widerspricht das Pupsgesicht und landet eine Finte.


Ein Schrei, ein hohles Durstgespenst, den Sommer nicht gut kannte,

denn dieser oft und nicht zu knapp, den Sonnenschein verbannte.

Ist' s dunkel, ja meist regnerisch, dann triefen auch die Zungen,

in unvermeidlich, sabbernd Form, die alten wie die jungen.


Der Alkohol, als mächtig Troll, den Flöhen schon gewichen,

ist Zeit, die man so wenig hat, mit Inbrunst längst verstrichen.

Und auf der Uhr, die Zeiger stehn, kurz vor der vollen Stunde,

läuft barfuß eine Mücke rum, die stirbt in der Sekunde.


Durch Zufalls Hand im Märchenland, strebt an des Königs Throne,

der Feldmarschall mit einem Knall und nicht des Vaters Sohne.

Ein Weichei, Feigling, Milchgesicht, steht hinter Zinnsoldaten,

der Wein in Bergen angehäuft, mit Flaschen bis zum Garten.


Es stinkt zum Himmel, lichterloh, brennt schleimiges Gefieder,

der Vogel, einst am Kopf gezeigt, kommt unverhofft nun wieder.

Der Kater lässt das Mausen nicht und frisst den glitschig Happen,

kurz ausgekotzt und hingerotzt, ein Festmahl für die Ratten.


Sie kriechen meist, in Scharen wohl, verdutzt mit knurrend Magen,

aus ihren Löchern ahnungslos, um selben vollzuschlagen.

Die Art vom Mahl, doch ganz egal , auch wenn schon längst verdorben,

mit Schimmel dran wird' s doppelt gut und essen kann man 's morgen.


Ob tierisch, menschlich, unbequem, man zieht die Parallelen,

dem Fußpilz ist es einerlei, denn er kann beide quälen.

Dem Hund schnell in die Nase steigt, der Duft von Herrchens Socken,

drum dreht er sich, ganz ungeniert und lässt die Gase rocken.


Doch noch viel mehr, macht Mensch wohl her, wenn er versucht zu denken,

um anderen, mit viel Tamtam, das Leid freihaus zu schenken.

So schließt sich wohl, mit zuviel Kohl, der Kreis im bunten Reigen,

mit nacktem Finger, ausgestreckt, auf Menschlichkeit zu zeigen.

Lutz Aden


In Zahlung geben


In Zahlung geben,...

Ist eine Methode, dem subjektiven Selbst eine Note zuzuordnen,

die es nach Auffassung anderer, in den entlegensten Bahnen des Gehirns,

in den Schattenbereichen um genau zu sein, nicht mal ansatzweise, glaubhaft verdient hat

und somit zum klassischen Dienstausfall unter Berufung aller Tatsachen führt.


In Zahlung geben,...

Zeigt auf, welche unstillbare Gier in jedem Menschen stecken muss,

der nur ein kleines Staubkorn in seiner Hand halten kann,

ohne einen Niesreiz im Entferntesten zu verspüren, oder daran zu denken,

zumindest solange, wie dieses kleine Staubkorn nicht mit Pfeffer verwechselt wurde.


In Zahlung geben,...

Bewirkt Schweißausbrüche, Übelkeit und Herzrasen in einer bisher unbekannten Form,

sobald sich das Gegenüber aufregt, welche Knoblachfahne man doch hinter sich her zieht,

ohne dass man in den letzten 24 Stunden nur in die Nähe einer Knolle oder Zehe gekommen ist,

nun ja, abgesehen von den eigenen Stinkesocken, die einem letzte Woche unters Bett rutschten.


In Zahlung geben,...

Verleitet zu den wundersamsten Heilungen in der medizinischen Welt, unter Ausschluss der Öffentlichkeit

und durch Einbeziehung des Zufallsfaktors, der immer größer wird, je mehr man drüber nachdenkt.

Allerdings ist das Denken in diesem Bezug relativ, genau wie die Relativitätstheorie von Albert Einstein,

dessen IQ höher zu bemessen ist, als seine weit ausgestreckte Zunge und seine Wischmopfrisur.


In Zahlung geben,...

Verlangt das letzte Hemd, das größte Opfer, die niedrigsten Beweggründe und ist strafrechtlich unabhängig,

wenn gleich die Rechtsprechung ebenso blind zu sein Scheint wie ihre heiß geliebte Justizia,

sofern man deren Tunika nicht auch als Hemd der Nation bezeichnen könnte, zumindest im übertragenen Sinn,

denn sein wir mal ehrlich, sind wir nicht alle ein bisschen Bluna???


In Zahlung geben,...

Heißt, nun im Klartext gesprochen: Wir sind Schuld!

Zu Erklärungen werde ich mich nun nicht mehr hinreißen lassen, da diese zu komplex und unwiderstehlich sind,

als dass man sich aus den Fingern gesogene Texte, aus dem Kontext gerissen, an den Haaren herbeigezogen

und aus der Hüfte geschossen, einfach mal so erklären könnte, oder was meinen Sie, werte Leser?

Lutz Aden


Zu verlockend

 

Ein Duft der lockt, verführt zu mehr,

ob Taxi, Bus, gar Bahnverkehr.

So schleicht ums Haus der kleine Wind,

betört den Vater, Mutter, Kind.

 

Es ist das Essen aus der Stadt,

das widerspricht: "Du bist nicht satt!"

Die Hüften, ja sie tanzen fein,

bei Lammragout und Hühnerbein.

 

Doch, ach du Schreck, was ist das bloß,

die Hüften werden ja so groß.

Der Bauch zur Kugel, will sich rollen,

der Körper schöpft schon aus den Vollen.

 

Der Po, er fängt das Schießen an,

ein Duft, der umhaut jeden Mann.

Er wächst und wächst, die Kleidung nicht,

die Hose reißt so Schicht um Schicht.

 

Die Atemnot zerreißt die Lungen,

bei Männern, Frauen, Mädchen, Jungen.

Das Herz tut weh, ein böses Stechen,

als wäre Schlemmen ein Verbrechen.

 

Und dann auch noch die schiefen Blicke,

als kenne keiner Adolph Knigge.

Benehmen ist ein Fremdwort hier

und wird beschimpft als wildes Tier.

 

Die Beulenpest ist nichts dagegen,

auch Lepra scheint zu sein ein Segen.

Das Tuscheln und das Finger zeigen,

reiht sich ein in diesen Reigen.

 

Selbst wenn die Fülle ohne Schuld,

durch Krankheit  führte zum Tumult.

Es scheint egal auf dieser Welt,

wodurch die Kleidungspelle pellt.

 

Das Lästermaul, die bösen Worte,

die Axt im Wald von jeder Sorte,

befindet sich in Menschenhand

und zieht sich durch das ganze Land.

 

So fing es an mit einem Duft,

betörend in der ganzen Luft.

Und endet im Gesellschaftskrieg,

der wartet auf den wahren Sieg.

 

Doch Siege kann man nur erringen,

wenn Chöre auch zusammen singen.

So meide ich die Fastfoodkette

und zünd mir an ne Zigarette.

Lutz Aden


Talfahrt


Politik ist ein Mittel, von Menschen erfunden,

zu lecken sich selbst, die eigenen Wunden.

Gepaart mit der Wirtschaft von großen Konzernen,

kann man so leichter Unrat entfernen.

 

Unbequem, quälend sind die Skandale,

schier unvermeidlich hier die Schakale.

Sie stürzen sich geifernd, wie halb verhungert,

aus jeder Ecke, in der sie gelungert.

 

Ob Zeitung, ob Radio, oder gar Fernsehn,

schwarz sind die Schafe, die wir doch gern sehn.

Die Story gedruckt oder gesendet,

zeigt einmal mehr, wie sowas endet.

 

Prinzessin Diana ist schon gestorben.

Die Sensationslust, sie kennt kein morgen.

Doch widmen wir jetzt, uns den Problemen,

die hier mit Vorrang, uns Bürger angehen.

 

Millionen, Milliarden werden geschmissen,

weit aus dem Fenster, das aufgerissen.

Für Bauprojekte, jedweden Nutzen,

dürfen wir Bürger Amtsklinken putzen.

 

Diäten zur Abnahme sind doch gedacht,

schert man sich drum? "Nein, gute Nacht!"

Sie werden verteilt, noch oben drauf,

Gehalt reicht ja nicht, so ist der Lauf.

 

Wenn Manager bauen, den größten Mist,

Abfindungen winken, weil es so ist.

Noch größer und schöner, soll alles werden,

die Kinder am Schluss, werden es erben.

 

Was will man erben, wenn man nichts hat,

außer die Schulden, von Vater Staat?

Bildung am Tiefpunkt ist angelangt,

Pisa verhöhnt uns, so wird' s gedankt.

 

Die Ausländerfrage, darf man nicht stellen,

sucht man doch ziellos nach neuen Quellen.

Integration ist schön und gut,

nur falsch verstanden, ein alter Hut.

 

Anpassungen fehlen, an die Kultur,

sind nicht so wichtig, stellt man sich stur.

Auch Bildung der Sprache reicht hier nicht aus,

bleiben die Frauen einfach Zuhaus.

 

Eingliederung, ein sehr großes Wort,

fehlt hier zu oft, an jedem Ort.

Großstadtghettos sind doch normal,

gab es schon damals, was eine Qual.

 

Arbeitslosigkeit, ein neuer Sport,

Bildung und Wirtschaft sehen nur fort.

Verschönt man die Zahlen, ist' s nicht so schlimm,

Diäten sind wichtig, macht das noch Sinn?

 

Die Schwarzgeldaffäre schon lange her,

daran denkt heute wohl keiner mehr.

Europa zu gefallen, ist heute Trend,

haben denn alle den Schuss verpennt?

 

Millionen, Milliarden, Rettungspakete,

fließen nach Griechenland, ohne Belege.

Europa vereint, da rollt der Euro,

oder viel mehr, nennt man ihn "Teuro!"

 

Inflation ist, gegenüber der D-Mark,

in manchen Bereichen, nur eine Abart.

So sitzen wir hier, von Schulden umgeben,

betrachten mit Missmut, das schöne Leben.

 

Verraten, verkauft von des Volkes Vertretern,

der Wirtschaft zum Fraß, bezahlt von den Tätern.

Von Pisa verhöhnt, von Europa geliebt,

machen wir weiter, bis es nichts mehr gibt.

Lutz Aden


Gedankensalat


Die Falten verwalten, die Zeituhr an sich,

will spalten den alten Ölgemäldsstich.

Behände verwende das Schießrohr am Stock,

am Ende die Wände, gerissen vom Block.


So suchen und fluchen, die Zähne im Takt,

verbuchen den Kuchen als dreiviertel nackt.

Zerknirschen die Kirschen den Steinweitwurfsweg,

das Pirschen bei Hirschen ein Dummheitsbeleg.


Das Biegen von Fliegen, bald mühsam, verdutzt,

im Liegen mit Ziegen den Eiffelturm putzt.

Verwoben geschoben, die Karre im Feld,

hat oben auf Roben, das Ei sich gepellt.


Und unten, tief drunten der Fußsohlentwist,

mit bunten, ja Tunten verschönert nun ist.

So tanzen die Wanzen im Schunkel-dich-ein,

mit Lanzen auf Ranzen, "Kommt lasst mich doch rein".


Doch weiter die Leiter am Abgrund sich hängt,

sind Reiter ganz heiter und reichlich beschenkt.

Im Haufen ersaufen mit viel Feuerwerk,

die Schlaufen vom Raufen, ein Affe, ein Zwerg.


Nun steigen im Reigen die Tropfen empor,

und neigen den Geigen zum Lauschen das Ohr.

Trompeten sie beten zum Dalai-Lama,

denn kneten auf Feten ist nicht Wonderbra.


Zuhause, die Pause tut allen wohl gut,

Herr Krause mit Brause, kann pupsen, "Tut, tut".

Die Bahn ohne Kran, kann tuten nicht mehr,

fällt Zahn ausm Kahn, wird' s Schippern recht schwer.


Drum ist dieser Mist, der hier wohl verzapft,

die List die man frisst, aus Bohnen im Napf.

Ein Wind ganz geschwind, verflüchtigt sich schnell,

mit Rind, das als Kind schon hatte ein Fell.


Sag Ende Gelände, zerbrochen im Krug,

sind Hände die Bände, die sprach man im Zug.

Der Zug nun entgleist, das Hirn bald vereist,

heißt, dass man im Grunde aufs Ende nur scheißt.





Lutz Aden


Letzter Widerstand


Oh weh mir, oh ach, welch grausames Leid,

beschert doch die Hexe, dies zänkische Weib.

Ein General ist, noch harmlos, glaubt mir,

selbst Schatten verdrängen das wildeste Tier.


Ganz hinten die List, das Gift schon verteilt,

ist guter Rat teuer und Rettung, sie eilt.

Rein psychisch das Spiel, wie schwarze Magie,

so fasst allen Mut und streitet wie nie.


Doch seid auf der Hut, die Worte verdreht,

muss man darauf achten, wo' s Wort einem steht.

Denn Lügen, sie sind, nicht offen, verdeckt,

das einem die Wahrheit, tief im Halse steckt.


Will platzen heraus, doch weh, dieses Gift,

die Stimme versagt, bleibt nur Wort und Schrift.

Intrige gesponnen, die Zinnen genommen,

wird kaum einer aus diesem Kerker entkommen.


Schwarz wie die Nacht, von Blindheit getroffen

sind alle Jünger, wie geistig besoffen.

Leicht ist ihr Spiel, scheint aufzugehen,

doch was nur scheint, ist nicht zu sehen.


Ein Gegenspieler, letzte Bastion,

will weiterkämpfen, trotz Spott und Hohn.

Wird weiterkämpfen, weise, bedacht,

ohne viel Blut gewinnt man die Schlacht!

Lutz Aden


Unter Nachbarn


Hausfriedensbruch ist ein schönes Delikt,

bei dem man merkt, wie die Zeitbombe tickt.

Muss man doch machen dem Ärger die Luft,

fast wie ne Droge, doch sicher ne Sucht.


Hat man gefragt, ob der Einlass gewährt?

Nein, weil der Zorn ist noch lang nicht verjährt.

Hundedreck hier, Katzenhaar dort,

wünscht man sich schnell an nen anderen Ort.


Dein Freund und Helfer stehen oft hier,

um zu beruhigen das wildeste Tier.

Hausordnung rechts, Grenzverlauf links,

ganz klare Sache, beim Nachbarn da stinkt' s.


Sind hier im Garten die Hecken zu groß,

trägt man als Nachbar ein schweres Los,

Nicht zu vergessen, wird es zu laut,

hat er den Schmuck ganz sicher geklaut.


Vorprogrammiert, das Zwergenproblem,

wurden gestohlen, ich frag euch von wem?

Und dieser Müll im Garten sich häuft,

bei unserm Nachbarn, der kifft und der säuft.


Wusstet ihr schon, das Kind nicht von ihm,

zeugungsunfähig und sie will ausziehn.

Will gar nicht wissen, was er versteckt,

in seinem Schuppen, nen Mord ausgeheckt?


Könnte schon sein, wäre sein Stil,

redet zwar wenig, dafür sie zu viel.

Stellt euch nur vor, wie sie selbst reden,

von unsern Kindern, das ist doch daneben.


Fritzchen soll lügen, Erna sich schlagen,

wohl eher der Kohl auf Nachbars  Magen.

Jetzt sieh dir das an, was haben wir hier?

Ne Anzeige von Herrn Taschenbier!


Nun frage ich euch, soll ich' s zerreißen,

einfach mal so in die Tonne schmeißen?

Nein lieber nicht, habs ja verstanden,

könnt vor Gericht, beim Staatsanwalt landen.


Knallerbsenstrauch, Maschendrahtzaun,

ganz doll am Dampfen, die Kacke so braun.

Dem nicht genug, ist euch bekannt,

dass er erschlossen bei uns neues Land?


Maschendrahtzaun war nicht genug, 

Grenzstein verschoben, was ein Betrug.

Zehn Zentimeter, Weltuntergang,

ist Größenwahn schon beinahe Zwang.


Jetzt wird aufgefahren, das große Geschütz

nein, glaubt mir, das ist kein Witz.

Reifen zerstechen, der erste Schritt.

Schauen wir mal, hält der Nachbar da mit?


Pferdeäpfel groß und rund,

sind für die Nase sehr gesund.

Drum schleichen wir, in tief schwarzer Nacht,

den Eimer voll Scheiße, gleich ist' s vollbracht.


Ob Schornstein oder Auspuffrohr,

stinkt' s drüben bald, wie nie zuvor.

Das war nur der Anfang vom großen Gefecht,

die Jahre vergehen und mir wird bald schlecht.


Ein Streitschlichter hilft, hier auch nicht mehr,

den Streit entscheidet das Gewehr.

Ein Nachbarschaftsstreit, Vergangenheit,

zur Blutfehde seid nun bereit.

Lutz Aden